Bicicletta da Corsa - Diciannove

pagina #21 www.biciclettadacorsa.de STECKBRIEF  Wohnort Fulpmes, Stubaital Jahrgang 20.09.1987 Größe 179cm Gewicht 62-65kg Disziplin Bergfahrer Schulischer Abschluss HTL für Maschinenbau Familie Freundin Melanie, Sohn Xaver 8 Monate alt Papa Ernst Denifl, früher erfolgreicher Mountainbiker, sein Vorbild in der Jugendzeit und der Grund wieso Stefan Radsportler wurde TEAMS  2006 Team Volksbank/Vorarlberg 2007-2009 Elk Haus-Simplon 2010 Cervelo Test Team 2011 Leopard 2012 Vacansoleil 2013-2016 IAM Cycling 2017 bis heute Aqua Blue Sport ERFOLGE _ Vuelta Etappensieger 2017 _ Sieger Österreich Rundfahrt 2017 _ Olympia Teilnehmer Rio 2016 _ Gewinner Bergtrikot der Tour de Swiss 2015 _ 7. Platz Gesamtwertung Paris-Nizza 2014 _ Sieger Thüringen Rundfahrt 2009 _ Staatsmeister Einzelzeitfahren 2008 _ Weitere Spitzenresultate bei den großen Klassikern wie Liege-Bastogne-Liege sowie den Straßen-Weltmeisterschaften und Giro Etappen „Ich bin Bergfahrer, kein Paris-Roubaix Jäger“ STEFAN DENIFL „Es war immer mein Traum, Radprofi zu werden, aber am Ende ist der Traum alleine nicht immer genug. Ich habe mit dem Abschluss der HTL auf jeden Fall einen Plan B gehabt“, erinnert sich der Tiroler. Für Stefan Denifl hat es geklappt, sein Sieg bei der Thüringen Rund- fahrt 2009 war das Sprungbrett ins Profilager. Seinen ersten Vertrag erhielt er aber erstmal 2006 beim Team Vor- arlberg, anschließend fuhr er für das TeamElkHaus-Simplon, für das er 2008 den ÖsterreichischenMeister imEinzelzeitfahren einfahren konnte. 2010wechselte er zu Cervélo, bevor er 2011 zu Leopard Trek und seinemersten UCI Pro Teamkam. „Ich hatte etwas Pechmit den großen Teams: Cervelo sperrte zu, Leopard fusionierte und so wirklich meinen Platz habe ich dann das erste Mal 2013 bei IAM Cycling gefunden,“ erzählt er von seinen Anfangsjahren als Radprofi. In der Frühjahrssaison 2014 belegt er den siebten Gesamtrang bei Paris–Nizza, wurde 20. bei Lüttich–Bastogne–Lüttich. Alles läuft perfekt, bis zur Knieverletzung: „Die kostete mich fast meine Karriere, ich dachte ans Aufhören: Sieben Monate ohne Rad, acht Monate von einem Spezialisten zum nächsten, fast neun Monate kein Rennen. Schließlich konntemir Patrick Grassnig von Physio 1.0 in Innsbruck dann endlich helfen und ich stand imMai 2015 wieder am Start.“ Es folgten zwei schwierige Jahre: schmerzfrei am Rad aber ohne große Ergebnisse. Bei denOlympischenSpielen inRiomusste er nach mehreren Defekten aufgeben. Dann stellte auch noch IAM Cycling den Betrieb ein. Seit 2017 fährt Stefan Denifl für Aqua Blue Sport, fühlt sichwohl und ist erfolgreicher denn je. „Ich fahre endlich wieder auf meinem Niveau. Zusätzlich hat mich die Geburt meines Sohnes Xaver noch- mal mehr motiviert,“ erzählt er. Mit dem Gesamtsieg bei der Österreich-Rundfahrt und demEtappensieg bei der Vuelta a España (übrigens der erste eines Österreichers seit 82 Jahren) feierte er seine bisher größten Erfolge. „Für mich der emotionalste Moment meiner Karriere! Irre, vor Alberto Contador diese Bergetappe zu gewinnen. Es war unglaublich schön, mein Können mal auf die Straße zu bringen.“ StefanDenifls Ziele für 2018 sind klar: „Für eineWildcard bei der Tour de France hat es heuer leider knapp nicht gereicht, deswegen konzentriere ich mich auf die Tour de Suisse. Außerdemmöchte ich meinen Titel bei der Österreich-Rundfahrt verteidigen, umso mehr, als dass die zweite Etappe inmeinemHeimatort Fulpmes endet. Und natürlichwünsche ichmir für dieHeim-WMviele Zuschauer aus dem In- und Ausland, tolles Wetter und die Beine von meinem Vuelta Etappensieg“, lächelt er verschmitzt. Was er seinemSohn sagenwürde, wollte der Radprofiwerden? „Das gleiche, das ich allen jungen Talenten sage: Eine gute schulische Ausbildung ist Pflicht! Im Sport kann zu viel passieren. Außerdem: Talent alleine ist zu wenig, man muss bereit sein über seine Limits zu gehen und härter zu arbeiten als jeder andere, aber der Lohn der Arbeit wird sich auszahlen. Und ganz wichtig, verschenkt keine Zeit, die hat man im Sport heutzutage leider nicht mehr.“ Foto: Karen M. Edwards

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