Bicicletta da Corsa - Venticinque

pagina #27 www.biciclettadacorsa.de an den letzten Winter. Der Pass bietet einen unglaublichen Blick hinab ins Val die Fiemme und zu den Dolomiten. Denn die Marcialonga bedeutet auch ein Erlebnis beeindruckender Naturlandschaften. „Und man ist als Sportler mittendrin, umgeben von kahlen Felswänden, grünen Almwiesen, zwischen klaren, plät- schernden Bächen und reißenden Flüssen“, so Peter Schlickenrieder. „Man fährt durch diese urigen Bergdörfer mit ihren kleinen Gassen, lebensfrohen Menschen, spürt ihre Herzlichkeit. Genau das macht in meinen Augen den Unterschied zwischen einem schlichten Straßen- rennen im Flachland und diesem Bergrennen im Trentino aus. Obwohl es alles andere als ein Spaziergang ist, hat man dennoch die Möglich- keit, diese unglaubliche Naturlandschaft wahrzunehmen und einfach zu genießen. Sie ist so facettenreich, und der weite Blick von den Päs- sen hinab ist spektakulär. Diese vielfältige Natur brennt sich ein, man schöpft aus ihr Kraft und wird gleichermaßen ehrfürchtig vor dieser unberührten, sauberen Naturlandschaft.“ Die Abfahrt vom Passo Pompeago ist sehr rasant, bei der die Biker eine hohe Geschwindigkeit erreichen können. Vorsicht ist angesagt, um nicht zu stürzen. Für jene Teilnehmer, die sich für die kürzere Dis- tanz entschieden haben, geht es an dieser Stelle zurück zur Start/Ziel- Linie nach Predazzo. Für die Fahrer der langen Distanz, die bei der Abfahrt gerade ein paar Kräfte sammeln konnten, geht es auch schon wieder steil hinauf durch den Ort Moena zum Passo San Pellegrino. Er ist einer der ganz großen Dolomitenpässe, der einem bei der Marcia- longa unglaublich viel abverlangt. Bis zum Gipfel muss man sich über einen 10 Kilometer langen Anstieg kämpfen hinauf zur Passhöhe auf 1918 Metern über dem Meeresspiegel. Von dort geht es in die Region Veneto. Bei vielen Teilnehmern sind an diesem Punkt die Kräfte schon fast aufgebraucht. „Aber gerade, wenn man denkt der Akku ist leer, die Kräfte schwinden, dann pushen einen die zahlreichen Zuschauer an den Straßenrändern, sie rufen „Forza!“, klatschen, laufen neben uns Bikern her und reichen uns auch mal Getränke oder Süßigkeiten. Auf dieser euphorischen Welle schafft man Dinge, die man sich noch kurz zuvor nicht zutraute“, berichtet der ehemalige Skilangläufer. Nach dem vierten und letzten Pass, dem Passo Valles führt die Stre- cke zurück zum Ausgangspunkt Predazzo. Dabei durchqueren die Fahrer den Nationalpark Paneveggio. Die letzte Auffahrt ist zwar die kürzeste, dafür aber auch die steilste, die von den Teilnehmern noch mal die letzten Kräftereserven auf den Plan ruft. Mit 2032 Metern ist der Passo Valles zudem der höchste der vier zu überwindenden Pässe der Marcialonga. Verpflegung: Die vielen Verpflegungsstationen an der Rennstrecke sind gut ausgerüstet, um die Sportler mit frischen Früchten, Energie- riegeln, Kuchen, Süßigkeiten und Getränken wieder zu Kräften zu brin- gen. Auch das zeichnet die Marcialonga Cycling Craft aus: Eine professionelle Organisation und Betreuung der Teilnehmer, eine bis ins Detail hervorragend geplante Streckenführung und offene Kommunikation. „Ich kann meine Emotionen kaum in Worten beschreiben, als ich end- lich über die Ziellinie in Pedazzo fuhr und von den vielen Zuschauern mit begeisterten Rufen und Klatschen empfangen wurde“, berichtet Peter Schlickenrieder. „Das sind pure Glücksgefühle bei denen man die Strapazen der letzten Stunden von jetzt auf gleich vergisst und einfach nur happy ist. Am Ende ist man zwar ziemlich kaputt, aber die Erinne- rung an die unzähligen positiven Eindrücke brennen sich in dein Ge- dächtnis ein. Die Strapazen vergisst man dagegen schnell wieder. Schon jetzt freut sich Peter Schlickenrieder auf seine zweite Teil- nahme an der sommerlichen Marcialonga am 31. Mai. „Ich bereite mich gezielt auf das Rennen vor, denn ich weiß jetzt ja, was mich er- wartet und werde meine Kräfte beim Rennen gut einteilen.“ Sein größ- ter Traum ist es jedoch, auch mal bei der winterlichen Marcialonga für Langläufer teilzunehmen. „Bisher kollidierte der Termin im Januar lei- der mit demWeltcupkalender, den ich zunächst als Profisportler, spä- ter als ARD-Co-Kommentator und heute als Bundestrainer wahrnehmen muss. Aber es ist immer gut, einen Traum zu haben, der sich irgendwann erfüllt.“ INFOBOX Das Marcialonga Cycling Craft ist das zweite Rennen der Marcialonga-Saison: Neben dem Rad- rennen finden am 31. Januar der Nordische Bewerb und am 6. September der Lauf statt. TERMIN MARCIALONGA CYCLING CRAFT: 30. Mai 2021 STRECKE: Lange Distanz // über 4 Pässe, 135km und 3900 Höhenmeter Kurze Distanz // über 2 Pässe, 80km und 2488 Höhenmeter START / ZIEL: Predazzo WEITERE INFORMATIONEN UND ANMELDUNG: Comitato Organizzatore Marcialonga Piazza SS. Apostoli, 13 38037 Predazzo Tel. +39 0462 501110 Fax +39 0462 501120 Email info@marcialonga.it www.marcialonga.it Marcialonga Cycling Craft – Granfondo di Val di Fiemme & Val di Fassa

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